2014 – Photokina Jahr in Köln. Nach zwei langen Jahren hatte die Warterei endlich ein Ende. Die weltweite Riege der Fotografen traf sich wieder auf der Kölnmesse um sich über Fotografie, Imaging, Bildbearbeitung und die neuesten Produkte auszutauschen, aber auch zum fachsimpeln. Ich glaube dass es kaum einen Zeitraum gibt in welchem die Dichte an Fotografen dort derart hoch ist.
Ich schildere hierzu meine Eindrücke und das Erlebte auf der Messe, beim Treffen mit anderen Fotografen oder namhaften Bildbearbeitern.
Alles in Allem hatte die Messe für mich das Gefühl, irgendwie kompakter zu sein. Unbeachtet dessen dass hier Trends wie fotografieren mit dem Mobilgerät, Drohnen oder Actioncams wie GoPro & Co. vertreten waren. Lag wohl auch daran dass ich mir gezielt ausgesucht hatte was mich persönlich interessiert und nicht alle Hallen abgeklappert hatte.
Nikon
Für mich natürlich Anlaufstelle Nummer eins 😉 . Neben den neuen Produkten gab es auch verschiedenste Beiträge am Stand zu sehen. Interessant waren hier für mich die Präsentationen von Miss Aniela und Lucas Gilman und ihre Arbeiten. Positiv fand ich dass Nikon den Weg geht überflüssige Papierverschendung zu vermeiden. Gegen ein Kärtchen mit aufgedrucktem QR Code konnte man sich die Flyer und Prospekte digital downloaden. Chapeau! Wie es die anderen Hersteller handhaben kann ich nicht sagen. Hierzu habe ich jetzt nicht jeden der großen Hersteller besucht.
Nikon D750
Nikon hatte kurz vor der Messe die neue D750 präsentiert. Wer hier auf einen Nachfolger der beliebten D700 gewartet hatte, ging unter Umständen mit einem gemischten Gefühl zum Messestand. Ja, manch Fotograf der mit Nikon unterwegs ist, schielt ab und zu neidvoll zum Canon Lager. Hier ist die Aufstellung der Produktpalette gerade im Profisegment durchaus besser strukturiert. #myfivecents
Die D750 kommt mit einem 24 Megapixel FX (Vollformat) Sensor, allerdings in einem von den Ausmaßen als Consumerbody definierten Gehäuse daher. Der eine oder andere Fotograf wird sicher am Zweifeln sein ob dies ein großer Wurf ist. Überraschenderweise aber liegt der Body erstaunlich gut in der Hand. Gerade bei meinen doch etwas längeren Fingern lege ich sehr viel Wert auf Haptik. Auch alle Bedienelemente sind gut erreichbar. Was mir leichtes Kopfzerbrechen bereitet ist das Moduswählrad auf der linken oberen Seite der Kamera. Hier finde ich die Bedienung zu diffizil, was im Eifer des Gefechts leicht dazu führen kann einen wichtigen Shot zu verpassen.
Das Klappdisplay war etwas ungewohnt, vielleicht bin ich auch zu zaghaft damit umgegangen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen dass dies zum Beispiel bei über Kopf Aufnahmen seine Stärke ausspielen wird. Nikon setzt bei der D750 auf zwei SD Slots. Kritiker werden jetzt wieder eine Debatte Pro & Kontra SD/CF führen. Ich persönlich mag Compact Flash mittlerweile lieber. Solange ich parallel auf zwei Karten schießen kann zwecks Sicherheit soll mir das trotzdem recht sein.
Dass die Kamera nicht als Gegenspieler zur Nikon D4 im eigenen Stall platziert wurde zeigt sich im Gesamtpaket, welches mich aber wie gesagt positiv überrascht hat. Weitere Details zu den Funktionen findet sich im umfangreichen Bericht auf digitalkamera.de
Hier ein paar Testbilder von mir geschossen:
Nikon Df
Sieht in ihrem Retrodesign schick aus, mehr aber auch nicht. Für den Wochenend- oder Freizeitknipser wohl ein hippes Spielzeug, für professionelle Fotografen eher eine zu verspielte Angelegenheit. Sollte ich auf den Trichter kommen mir Retrospielzeug in die Vitrine zu stellen, dann sicher eine analoge Kamera.
Nikon D810
Klare Nachfolgerin der D800. Mit verbessertem Fokusmodul wie es auch die D4s hat. Ohne Tiefpassfilter. Schneller als die Vorgängerin. Und ersten Smalltalks zufolge zuverlässiger im Fokus und noch eine Ecke geiler was die Bildqualität betrifft. Verdammt cooles Teil. Haptik top, noch besser als bei der Nikon D750. Zwei Speicherkartenfächer, nämlich SD und CF. Warum zwei unterschiedliche Medien… naja Nikon wird sich seinen Teil gedacht haben, oder auch nicht. Mich schreckt immer noch der hohe Datenoutput. Aber naja was solls 😉 Für interessierte gibt es ebenfalls auf digitalfotograf.de einen Testbericht zu lesen.
Auch hier meine schnell gemachten Bilder auf dem Messestand:
X-Rite
Eine der Anlaufstelle für den FlosenART und mich. Messkopf kaufen. Monitor kalibrieren. Für uns ist es der i1Display Pro geworden. Reicht für unsere Zwecke im Moment aus, da wir hauptsächlich unsere Displays und den Beamer einmessen wollen. Die Jungs von X-Rite waren sehr nett, auch wenn die Beratung sich etwas unterschieden hat von Ansprechpartner zu Ansprechpartner.
Wie wichtig es übrigens ist sein Display regelmäßig neu zu kalibrieren hatte ich festgestellt als das Ding angekommen ist. Phew. Doch ein guter Unterschied nach der Neukalibrierung.
Lustigerweise ist uns hier Baba von Baba Fotografie über den Weg gelaufen. Sehr toller Mensch übrigens, auch wenn er Kölsch mag. Mark und ich versuchen ihn demnächst noch im Oktober zu bekehren 😉
Matthias Schwaighofer
Ein Kracher! Nein ehrlich. Der Mann ist der Hammer. Ich hatte echt Glück ihn auf der Photokina bzw. am Galileo Press Stand zu treffen und seinen Vortrag anhören zu dürfen. Er ist nicht nur so verrückt wie er ausschaut, nein er ist auch sehr locker drauf. Ich glaube der Vortrag bestand zur Hälfte aus Lachern der Zuhörerschaft. Danke auch für das Autogramm. Matthias, falls du das liest, ich will ein Kind von dir! 😉 Sein Vortrag war nichtsdestotrotz sehr interessant bezüglich Tricks die bei Composings sehr hilfreich sind um ein stimmiges Bild bzw. Ergebnis zu erzielen. Hat mich persönlich bestätigt in dem was ich weiß wenn es darum geht in Photoshop ein glaubwürdiges Composing zu erzielen.
Fotobücher
Eines meiner weiteren Ziele war es diverse Anbieter von Fotobüchern zu erschließen. Es gab einige die mir sehr gut gefallen haben und die meinen Anspruch an Erstklassigkeit erfüllen. Hierzu gibt es einen weiteren Blogeintrag sobald mir die Testexemplare vorliegen. Ein Anbieter hat mich leider enttäuscht ohne jetzt direkt Namen zu nennen. No offense guys!
Und sonst?
Sonst gab es interessante, und auch vor allem lustige Gespräche mit befreundeten Fotografen. Sei es Jen die mit uns dabei waren und Flo von FlosenART (Danke für den Tipp mit dem Look und das Fachsimpeln), als auch Baba von Baba Fotografie, Ben Hanelt etc. etc. Inspirationstechnisch gab es einiges zu sehen. Als Beispiel seien genannt div. Aufnahmen die eigentlich Leinwände oder Fineart Prints als Produkt präsentieren sollten, Ausstellungen (Leica z. B.! Immer wieder interessant deren Award winners Ausstellungen zu sehen) und Communities sowie Vorträge die man per Zufall mitbekommen hatte.
Irgendwie ist wie bereits eingangs erwähnt die Messe gereift, oder bin ich das gewesen? Auf jeden Fall sehen wir uns in zwei Jahren wieder.
Und last but not least: Danke an FloHansen von FlosenART für die Organisation der Unterkunft sowie die Fahrerei! Rock on!